„Auch wenn sich das Kardinalskollegium im Lauf der Jahrhunderte in vielerlei Hinsicht
gewandelt hat, so ist doch die Substanz und die grundlegenden Natur dieses wichtigen
Kirchenorganismus gleich geblieben. Seine alten Wurzeln, seine geschichtliche Entwicklung
und seine heutige Zusammensetzung machen es wirklich zu einer Art „Senat“, der dazu
berufen ist, eng mit dem Nachfolger Petri zusammenzuarbeiten und ihm bei der Bewältigung
seines apostolischen Amtes zur Seite zu stehen.“ „Liebe Brüder, ich möchte den
Sinn eurer neuen Berufung mit dem Wort zusammenfassen, das ich auch ins Zentrum meiner
ersten Enzyklika gestellt habe: Caritas. Die Caritas steht auch im Zusammenhang mit
der Farbe des Kardinalsgewandes: Das Purpur, das ihr tragt, sei immer Ausdruck der
Caritas Christi und erwecke in euch eine leidenschaftliche Liebe zu Christus, zu seiner
Kirche und der Menschheit! Ihr habt jetzt ein weiteres Motiv, die gleichen Gefühle
neu zu leben, die den Sohn Gottes dazu brachten, sein Blut für die Vergebung der Sünden
aller Menschen zu vergießen.“ „Ich zähle auf euch, liebe Brüder Kardinäle, auf
euren Einsatz dafür, dass sich das Prinzip der Caritas, der Nächstenliebe weiter verbreitet
und die Kirche auf allen Stufen ihrer Hierarchie mit neuem Leben erfüllt , in allen
Gemeinschaften und Orden, in allen spirituellen , apostolischen und sozialen Initiativen.“
„Ich zähle auf euch, damit die Kirche durch die Wertschätzung der Kleinen und
Armen der Welt eindrücklich die Verkündigung und die Herausforderung einer Zivilisation
der Liebe bieten kann! All das sehe ich in dem Purpur symbolisiert , das euch nun
verliehen wurde. Möge es wahrhaft ein Symbol der glühenden christlichen Liebe sein
die eure Existenz durchdringt.“ (rv 24.03.06 hr)