Im Vatikan hat Papst
Benedikt XVI. heute die Kardinäle zu einem Tag des Gebets und des Nachdenkens um sich
geschart. In der vatikanischen Synodenaula begannen heute Morgen um 9 Uhr die Beratungen,
die einen Tag vor dem ersten Konsistorium des neuen Papstes stattfinden. Morgen wird
Benedikt auf dem Petersplatz 15 verdienten Kirchenmännern aus aller Welt den roten
Kardinalshut aufsetzen. Die Gespräche heute im Vatikan wurden von einem lateinischen
Gebet, gesprochen vom Papst, sowie von einem Grußwort von Kardinaldekan Angelo Sodano
eingeleitet. Sodano beteuerte, die Kardinäle seien zur Teilhabe an der Leitung der
Weltkirche bereit, so wie das Kirchenrecht sie ihnen zugestehe:
"Wir, die
wir hier versammelt sind, haben die Pflicht, unsere Mission fortzusetzen, die uns
im Codex Iuris Canonicus aufgetragen wurde. Die Kirche erwartet von uns, dass wir
ihr zu einer besseren Zeit verhelfen. Aus diesem Grund hat uns Seine Heiligkeit jetzt
zusammengerufen. Viele von uns arbeiten eng mit Ihnen zusammen, in den verschiedenen
Dikasterien der Römischen Kurie. Alle von uns sind sich der Aufgabe bewusst, die sie
als Kardinäle haben: den Papst zu unterstützen und auf seinen Ruf zu hören, wenn er
uns wie heute versammelt, um über Fragen von größter Wichtigkeit zu beraten. Und jeder
von uns muss sich durch sein Amt täglich um die universale Kirche kümmern."
Um welche Themen genau es bei dem Treffen hinter verschlossenen Türen gehen wird,
ist nicht bekannt. Mehrere Kardinäle meinten in Kurz-Interviews vor der Begegnung,
sie erwarteten eine offene Diskussion über wichtige Herausforderungen, die sich der
Kirche heute stellen. Außer dem Konsistorium von morgen plant der Papst für Samstag
eine Messe mit den neuen Purpurträgern und ein Mittagessen mit allen Kardinälen. Dieses
soll nach Angaben der Nachrichtenagentur ansa im Vorraum der vatikanischen Audienzhalle
stattfinden. (rv/ansa 23.03.06 sk)