Die italienischen Bischöfe drängen die Katholiken des Landes, bei den bevorstehenden
Parlamentswahlen besonders das Thema Familie zum Prüfstein zu machen. Der Vorsitzende
der Bischofskonferenz, Kardinal Camillo Ruini, wandte sich gestern unter anderem gegen
Pläne zu einer Aufwertung ehe-ähnlicher Verbindungen. Dieses so genannte PACS ist
Teil des Wahlprogramms der linksdemokratischen "Unione" unter Romano Prodi. Die "Unione"
führt derzeit in den Umfragen mit etwa 52 Prozent vor der regierenden Mitte-Rechts-Koalition
unter Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Kardinal Ruini hat die streitenden Parteien
außerdem gebeten, im Wahlkampf etwas weniger Krach zu schlagen und zur Sachlichkeit
zurückzukehren. Die zwei Spitzenkandidaten für das Amt des Premiers, Prodi und Berlusconi,
haben Ruinis Worte begrüßt. Andere Politiker sprachen dagegen von einer unzulässigen
Einmischung der Kirche in den Wahlkampf. Die Wahlen sind am 9. und 10. April. (ansa
21.03.06 sk)