Im 6. Jahrhundert
begründete der Heilige Benedikt mit seinem ersten Kloster – auf dem Monte Cassino
- das abendländische Mönchtum. Heute allerdings wollen ausgerechnet Italiens Benediktinerklöster
nicht so recht florieren. Zwar sind die Mönche und Nonnen in der schwarzen Kutte bei
den Italienern allseits beliebt, sagt Abtprimas Notker Wolf, doch:
„Wir sind
überhaupt in Italien in einer nicht sehr guten Lage. Das hängt mit der Geschichte
zum Teil zusammen, die Klöster waren ja auch aufgehoben zum Teil und mussten neubesiedelt
werden. Damit konnten sie nicht in einer echten Ruhe sich mit der Gegenwart beschäftigen
und eine Antwort geben auf die heutige Situation. Aber wir sind am Arbeiten. Ich werde
in der Woche nach Ostern wieder sämtliche italienischen Äbte beisammen haben, und
zwar diesmal in Subiaco. Wir werden über strategische Fragen sprechen und über die
Lage und die Möglichkeiten unserer Klöster hier nachdenken.“
Nördlich der
Alpen gibt es erfolgreiche Vorläufermodelle für den Gedankenaustausch zwischen den
Klöstern.
„Im deutschsprachigen Raum arbeiten die Äbte in der Woche nach Ostern
schon seit über 40 Jahren zusammen. Das war doch für uns sehr fruchtbar in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Wir konnten vieles miteinander herausgeben, eine neue
Regel, den Regelkommentar, und wir haben ein monastisches Institut in Salzburg eingerichtet.
Hier in Italien stehen wir noch ziemlich am Anfang, aber die Äbte haben jetzt erkannt,
wie hilfreich es ist, sich einfach gegenseitig zu beraten und gemeinsame Themen gemeinsam
anzugehen. Ich verspreche mir da eine gute Langzeitwirkung.“ (rv 19.03.06 gs)