450 Jahre nach ihrer Gründung hat El Salvadors Hauptstadt San Salvador erstmals eine
Frau an der Spitze der Stadtregierung. Mit einem knappen Stimmenvorsprung wurde die
Oppositionskandidatin Violeta Menjívar von der Nationalen Befreiungsfront (FMLN) als
neue Bürgermeisterin der Zwei-Millionen-Stadt gewählt. In ihrer Wahlkampagne hatte
die 54-jährige Ärztin und ehemalige Rebellenführerin «eine dynamischere, sicherere
und sauberere Stadt unter Beteiligung aller» versprochen. Eines der zentralen Themen
der Wahl war das Problem der Jugendbanden. Nach Regierungsangaben geschehen im Schnitt
täglich zehn Morde in der Hauptstadt. Die Kirche hatte im Wahlkampf vor allem eine
rege Beteiligung sowie transparente und gewaltfreie Wahlen gefordert. Der für die
Sozialkommunikation zuständige Bischof Gregorio Rosa Chavez hatte ein härteres Vorgehen
gegen Straftäter gefordert. Besondere Kritik übte er an der herrschenden Straflosigkeit. (kna
19.03.06 gs)