Papst Benedikt XVI. und der russisch-orthodoxe Patriarch von Moskau, Alexei II., haben
Grußbotschaften ausgetauscht. Die Texte der Botschaften, die von Ende Februar stammen,
wurden heute vom Vatikan veröffentlicht. "Die Gesten und Worte der erneuerten Brüderlichkeit
zwischen den Hirten der Herde des Herrn", so der Papst, "zeigen, wie eine immer intensivere
Zusammenarbeit ... den Geist der Gemeinschaft stärkt." Die Welt von heute brauche
"Stimmen, die den Weg zum Frieden zeigen und zum gegenseitigen Respekt". In seiner
Antwort bestätigt Patriarch Alexei, dass die Christenheit angesichts der wachsenden
Säkularisierung heute "vor schweren Herausforderungen steht, die ein gemeinsames Zeugnis
brauchen". Er hoffe auf eine "schnelle Lösung der Probleme, die es zwischen unseren
beiden Kirchen gibt", so Alexei II. wörtlich. Der französische Kurienkardinal Roger
Etchegaray hat Alexei den Brief des Papstes Ende Februar in Moskau überreicht und
die Antwort des Patriarchen entgegengenommen. Etchegaray nahm in Moskau an einer orthodoxen
"Göttlichen Liturgie" teil, bei der auch an den Geburts- und Namenstag von Patriarch
Alexei erinnert wurde. Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und der russisch-orthodoxen
Kirche sind schon seit mehreren Jahren gespannt. Moskau wirft den Katholiken u.a.
die Abwerbung von Gläubigen vor. (rv 17.03.06 sk)