Die Fastenexerzitien
für den Papst und die römische Kurie sind zu Ende. Gehalten hat sie die ganze letzte
Woche über, in einer Kapelle des Apostolischen Palastes, der frühere Patriarch von
Venedig, Kardinal Marco Cé. Gestern früh hat sich der Papst bedankt - und dabei eine
Darstellung der Verkündigung an Maria ausgelegt, die er in all diesen Tagen an der
Wand der Kapelle vor Augen hatte. "Was mich an dieser Darstellung fasziniert, ist:
Der Erzengel Gabriel hat in der Hand eine Schriftrolle, wohl das Symbol der Heiligen
Schrift - und Maria kniet im Inneren dieser Rolle. Maria ist in der Schriftrolle,
das heißt: sie lebt im Wort Gottes, mit ihrem ganzen Sein. Sie wird eingehüllt vom
Wort. Ihr Denken, Wollen und Handeln wird bestimmt vom Wort Gottes. Weil sie im Wort
ist, kann sie selbst auch zur neuen "Wohnstatt" des göttlichen Wortes in der Welt
werden." Die Fastenzeit dränge die Christen dazu, sich wie Maria "ins Wort Gottes
einzureihen und unser Leben in seinem Innern einzurichten". So könnten die Christen
zu Zeugen Jesu, "des lebendigen Wortes", werden. (rv 12.03.06 sk)