2006-03-12 12:02:32

D: Kirche und Milljöh


Die katholische Kirche in Deutschland verliert zunehmend den Kontakt zu wichtigen gesellschaftlichen Gruppen, sie stößt aber in nahezu allen Milieus auf ein Interesse an christlichen Werten und Sinnangeboten. Dies geht aus einer bislang unveröffentlichten Studie hervor, die von der Kirche selbst in Auftrag gegeben wurde. Im Grundsatz rät die Studie der Kirche, sich auf die immer pluraler werdende Gesellschaft einzustellen und kommunikationsfähiger zu werden, gleichzeitig aber ein klares Profil zu behalten. Die Kirche finde noch Gehör in den konservativen und traditionsverwurzelten Milieus sowie in Teilen der bürgerlichen Mitte. Selbst dort aber sei ihre Akzeptanz mittlerweile erheblich in Frage gestellt. In modernere Lebenswelten der Gesellschaft dringe sie außer bei besonderen Ereignissen wie dem Sterben des Papstes oder wichtigen privaten Ereignissen wie einer Hochzeit derzeit kaum vor.
Die Untersuchung bescheinigt der Kirche zwar einen «für Unternehmen fantastischen und schier unerreichbaren» Bekanntheitsgrad von 100 Prozent. Jenseits der loyalen Kirchgänger werde sie aber mit ihren Angeboten und Einrichtungen wie Krankenhäusern, Kindergärten und Caritas im Alltag «schlichtweg nicht wahrgenommen». Nahezu flächendeckend werde ihre göttliche Legitimität und ihr absoluter Wahrheitsanspruch bestritten, so die Wissenschaftler.
(kna 12.03.06 sk)







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