Drei als Pilger verkleidete
jüdische Angreifer haben gestern Abend in Nazareth die Verkündigungs-Basilika attackiert
und damit Unruhen in der Stadt ausgelöst. Die Israelis - zwei Frauen und ein Mann
- warfen Feuerwerkskörper in die katholische Kirche und verursachten Panik unter den
Pilgern. Der rund zweistündige Vorfall hat nach israelischer Darstellung keinen terroristischen
Hintergrund. Auslöser für die Tat sollen persönliche Probleme der drei Täter mit dem
Staat sein. Mehrere hundert Bürger gingen in Nazareth auf die Straßen und protestierten
gegen den Übergriff. Dabei trugen nach Angaben von Sanitätern sieben Menschen Verletzungen
davon. Nazareth ist überwiegend von arabischen Christen bewohnt. Welche Bedeutung
hat der Vorfall für sie hat, fragten wir den Bischof von Nazareth, Giacinto Marcuzzo.
"Nach den Episoden der Gewalt aus den vergangenen Monaten und Jahren nimmt
ein Anschlag wie dieser eine besondere Bedeutung an: Wir beklagen einen unzureichenden
Schutz der Gemeinden und Minderheiten hier im Heiligen Land. Die Sache hätte wirklich
schlimm ausfallen können. Wir nutzen die Gelegenheit um zu sagen, dass die christliche
Gemeinschaft in Israel, ebenso wie die heiligen Stätten, besser geschützt werden müssen.
Die heiligen Stätten sollen allen Pilgern offen stehen und Orte des friedlichen Zusammenlebens
zwischen allen Menschen guten Willens sein. Ganz besonders Nazareth, die laut Heiliger
Schrift die Stadt des Friedens ist." (rv 04.03.06 gs)