Ein historischer Tag
für Radio Vatikan: Papst Benedikt hat heute vormittag den Sitz seines Senders in Rom
besucht - Anlass war der 75. Geburtstag von Radio Vatikan. Erste Station des päpstlichen
Rundgangs durch den Palazzo Pio: das Studio 3, in dem einst Karol Wojtyla zu seinen
Kardinalszeiten dem polnischen Programm zahlreiche Interviews gab. Benedikt segnete
das frisch renovierte Studio, das jetzt den Namen Kardinal Wojtyla trägt. Bei seinem
Rundgang traf der Papst mit allen Redaktionen, den Technikern und weiteren Angestellten
zusammen. Er betete in der Verkündigungskappelle des Senders und ergriff schließlich
in der Sala Marconi das Wort. In seiner Rede würdigte Benedikt die Rolle des Radios,
gerade auch was die Information für Menschen in totalitären System anbelangt. Wörtlich
sagte Benedikt
"Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wuchs das Bewusstsein
für die Bedeutung der modernen Kommunikationsmittel für die Verbreitung des Evangeliums
in unserer Zeit. Und so entwickelte Euer Sender mit den entsprechenden modernen technischen
Mitteln ein immer reicheres und artikulierteres Radio-Programm. Bis heute, wo ihr
mit den neuesten Technolgien, besonders Satelliten und Internet, Programme in unterschiedlichen
Sprachen produziert, die von vielen Sendern in aller Welt übernommen und ausgestrahlt
werden, und so eine noch größere Gruppe von Hörern erreichen. "
Benedikt
nahm Bezug auf die Statuten des Senders, wo dessen Aufgaben festgeschrieben stehen:
Die Stimme und die Lehren des Papstes verbreiten, über die Aktivitäten des Heiligen
Stuhls berichten, Echo der Weltkirche sein:
"Das ist eine Mission,
die immer aktuell bleibt, auch wenn sich mit der Zeit Umstände und Modalitäten wandeln,
um diese Mission zu erfüllen. Und so ist Radio Vatikan heute nicht mehr eine einzige
Stimme, die von einem Punkt ausgeht, wie es zu Marconis Zeiten noch der Fall war.
Heute haben wir es mit einem ganzen Chor von Stimmen zu tun, der in über vierzig Sprachen
erklingt und mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen in Dialog tritt; ein Chor
von Stimmen, der dank elektromagnetischer Wellen über den Äther geht (....)"
Der
Papst dankte den Jesuiten für die Leitung des Senders. Die Angestellten segnete er
am Ende des Besuchs und rief ihnen zu: " Vergesst jedoch niemals:
Natürlich sind für die euch aufgetragene Mission die enstprechende technische und
professionelle Ausbildung nötig. Vor allem ist aber nötig, dass ihr in Euch ständig
einen Geist des Gebets und der Treue gegenüber Christi Lehren und seiner Kirche kultiviert."
Während seiner Visite überreichten Mitarbeiter dem Papst kleine Präsente,
beispielsweise eine handgestickte Stola aus Eritrea. Auch wir von der deutschen Abteilung
haben die Gelegenheit genutzt, um Benedikt Bücher aus unserer Reihe "Edition Radio
Vatikan" und einige CDs zu schenken. (rv 03.03.06 hr)