Der Krakauer Erzbischof Stanislaw Dziwisz hat eine Kommission einberufen, die die
Bespitzelung der Kirche zur Zeit des kommunistischen Regimes untersuchen soll. Das
meldet die Nachrichtenagentur afp. Die Kommission soll mit Historikern und Experten
vom Warschauer "Institut für nationales Gedenken" zusammenarbeiten. Dziwisz reagiert
auf Presseberichte, nach denen stellenweise auch Priester Informationen an den kommunistischen
Geheimdienst weitergegeben haben sollen. Natürlich hätten sich die Kommunisten auch
um Zuträger aus den Reihen der Kirche bemüht, so Dziwisz. Vor allem aber soll die
Kommission belegen, dass sich die Kirche zur Zeit des Kommunismus teilweise heroisch
behauptet hat. Dziwisz, langjähriger Privatsekretär von Johannes Paul II., ist dessen
Nachfolger als Erzbischof von Krakau; Papst Benedikt hat angekündigt, Dziwisz nächsten
Monat zum Kardinal zu erheben. (afp 28.02.06 sk)