2006-02-28 14:36:12

Irak: Nuntius, Sorge auch um Christen


RealAudioMP3 Die Gewalt im Irak hält trotz Aufrufen von führenden Politikern und Geistlichen an. Bei einer Anschlagsserie in der Hauptstadt Bagdad sind heute 32 Menschen getötet worden. Nach Polizeiangaben gab es zudem mindestens 80 Verletzte, als mehrere Sprengsätze in schiitischen Stadtvierteln explodierten. Mit einem nationalen Pakt versuchen derweil einflussreiche Geistliche und irakische Politiker, die Gewalt zu beenden. Nach einem Krisentreffen in Bagdad forderten sie von den Terroristen ein Ende der Gewalt. Auslöser der jüngsten Ausschreitungen war der Bombenanschlag auf die den Schiiten heilige Goldene Moschee in Samarra am Mittwoch. Bei den darauf folgenden Gewalttaten, die sich vor allem gegen Sunniten richteten, wurden mehr als 200 Menschen getötet. Eine mehrtägige Ausgangssperre zur Beruhigung der Lage war erst gestern wieder gelockert worden. Was sagen die Christen vor Ort? Hören Sie den Apostolischen Nuntius in Bagdad, Erzbischof Fernando Filoni:

„Die Sorge liegt auf der Hand, nicht nur für die Christen, die natürlich eine kleine Minderheit sind, zwischen den großen Gemeinschaften von Sunniten und Schiiten. Aber mit Sicherheit wird die Zukunft der Christen immer Besorgnis erregender. Die Christen, vertreten durch den chaldäischen Patriarchen, haben eine Erklärung veröffentlicht, in der sie nach dem Anschlag auf die Moschee von Samarra ihre Solidarität zum Ausdruck bringen. Auch sie sind betroffen von diesem so schweren Attentat. Doch jetzt ist die Lage sehr ernst geworden – durch die Gewaltausbrüche, die der Anschlag auf die schiitische Moschee nach sich gezogen hat. Der chaldäische Patriarch und die Kirche bittten daher inständig darum, dass die Vernunft die Oberhand gewinnen wird. Diese Reaktionen sind mit Sicherheit nicht zu akzeptieren.“

 
(rv 28.02.06 bp)







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