Die philippinischen Behörden haben 16 Personen wegen eines mutmaßlichen Putschversuchs
gegen Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo angeklagt. Unter ihnen seien mehrere Politiker
und Soldaten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Seit Freitag gilt der Ausnahmezustand
im krisengeschüttelten Inselstaat. Gloria Arroyo habe zwei Gesichter, dürfe aber nicht
nur negativ gesehen werden, erklärte gegenüber Radio Vatikan Sebastiano D'Ambra, Missionoar
vom Päpstlichen Institut für die Aussenmission. Er sitzt in Zamboanga im Süden der
Philippinen: "Im vergangenen Jahr war die amtierende Präsidentin Arroyo von
einem Skandal betroffen: Ihr wurde vorgeworfen, die Wahlen manipuliert zu haben. Aber
es gibt auch positives über sie zu sagen: Die Wirtschaft stabilisiert sich derzeit,
auch wenn die Bevölkerung in der Regel in großer Armut lebt. Es gibt eine sehr reiche
Oberschicht, aber die Armen stellen den Großteil der Bevölkerung. Daher hat sich Unzufriedenheit
breit gemacht. Was aber vor allem für Arroyo spricht ist, dass viele nicht wissen,
wen sie wählen sollen. Gloria Arroyo kann als immer noch als das kleinere Übel betrachtet
werden." (rv 27.02.06 bp)