Vatikan: Papst an bosnische Bischöfe, "Seid Friedensstifter!"
Die Ungleichbehandlung
der verschiedenen Volksgruppen in Bosnien-Herzegowina muss ein Ende haben. Das fordert
Papst Benedikt XVI., der heute die Bischöfe des krisenreichen Balkanlandes auf Ad-Limina-Besuch
in Audienz empfing. Bei dieser Gelegenheit würdigte der Papst die Sensibilität der
Bischöfe für die drängenden sozialen Probleme Bosnien-Herzegowinas.
„Ich
erinnere an die Lage der Exilanten. Für sie wünsche ich mir den Abschluss günstiger
politischer Vereinbarungen, die die Rechte aller respektieren. Auch denke ich besonders
an die nötige Gleichheit der Bürger verschiedener Religionen, an die Milderung bedrohlicher
Spannungen zwischen Ethnien, eine Bürde der vielschichtigen historischen Ereignisse
in eurem Land.“
Gleichzeitig rief der Papst die Bischöfe Bosnien-Herzegowinas
zur Einheit untereinander auf.
„Selig die Friedensstifter! Diese Worte
gelten auch für die Beziehungen der Mitglieder der Kirche. Die verschiedenen kirchlichen
Instanzen sind in ihren legitimen Äußerungen von kanonischen Normen geleitet, die
jahrhundertealte Erfahrungen widerspiegeln. Es ist Aufgabe des Bischofs zu erkennen,
was dem Bau der Kirche Jesu Christi nützt. In diesem Sinn ist der Bischof „pontifex“,
also Brückenbauer, Vermittler, zwischen den verschiedenen Bedürfnissen der kirchlichen
Gemeinschaft. Das ist besonders in diesem historischen Moment von Bedeutung, da Bosnien-Herzegowina
den Weg der sozialen Entwicklung und des Friedens eingeschlagen hat.“