Die katholischen
Bischöfe Bosnien-Herzegowinas haben eine Lösung des Flüchtlingsproblems in ihrem Land
gefordert. Mehr als zehn Jahre nach der Unterzeichnung des Dayton-Vertrags gebe es
immer noch keine Gerechtigkeit zwischen Moslems, Katholiken und Orthodoxen, meint
Weihbischof Pero Sudar aus Sarajevo.
„Nach dem Krieg in Bosnien-Herzegowina
hat sich die fundamentale Frage, die Frage nach der Gerechtigkeit, gestellt. Leider
wurde unser Land in Dayton so aufgeteilt, dass man das Gefühl hat, dass es nie zu
einem gerechten Frieden kommen kann. Und diese Tatsache unterdrückt unsere Leute und
steht als ein großes Hindernis dem Prozess der wirtschaftlichen Lage und der Versöhnung
zwischen den verschiedenen Völkern und verschiedenen politischen Strömungen im Weg.“
Über
eine unaufhaltsame Abwanderung der Katholiken seiner Diözese beschwert sich Bischof
Franjo Komarica. In Banja Luka im serbischen Teil Bosniens sind von insgesamt 120.000
Katholiken nur noch 50.000 geblieben, die meisten von ihnen sind ältere Menschen.
„Wir hoffen sehr, dass jetzt endlich auch ein Vertrag zwischen Bosnien-Herzegowina
und dem Vatikan unterschrieben wird – in den nächsten Tagen vielleicht oder Wochen.
Dann wird sicher manches leichter sein. Wir müssen auch vorwärts gehen. Trotz der
Zeiten der Hoffnungslosigkeit müssen wir immer wieder die Hoffnung betonen und die
Hoffnung predigen.“
Die Bischöfe aus Bosnien-Herzegowina
sind derzeit zum ad-limina-Besuch in Rom. Heute morgen waren sie zu einem Gespräch
bei Papst Benedikt.