2006-02-23 14:45:35

Bosnien: Bischöfe fordern Revision von Dayton


RealAudioMP3 Die katholischen Bischöfe Bosnien-Herzegowinas haben eine Lösung des Flüchtlingsproblems in ihrem Land gefordert. Mehr als zehn Jahre nach der Unterzeichnung des Dayton-Vertrags gebe es immer noch keine Gerechtigkeit zwischen Moslems, Katholiken und Orthodoxen, meint Weihbischof Pero Sudar aus Sarajevo.

„Nach dem Krieg in Bosnien-Herzegowina hat sich die fundamentale Frage, die Frage nach der Gerechtigkeit, gestellt. Leider wurde unser Land in Dayton so aufgeteilt, dass man das Gefühl hat, dass es nie zu einem gerechten Frieden kommen kann. Und diese Tatsache unterdrückt unsere Leute und steht als ein großes Hindernis dem Prozess der wirtschaftlichen Lage und der Versöhnung zwischen den verschiedenen Völkern und verschiedenen politischen Strömungen im Weg.“

Über eine unaufhaltsame Abwanderung der Katholiken seiner Diözese beschwert sich Bischof Franjo Komarica. In Banja Luka im serbischen Teil Bosniens sind von insgesamt 120.000 Katholiken nur noch 50.000 geblieben, die meisten von ihnen sind ältere Menschen.

„Wir hoffen sehr, dass jetzt endlich auch ein Vertrag zwischen Bosnien-Herzegowina und dem Vatikan unterschrieben wird – in den nächsten Tagen vielleicht oder Wochen. Dann wird sicher manches leichter sein. Wir müssen auch vorwärts gehen. Trotz der Zeiten der Hoffnungslosigkeit müssen wir immer wieder die Hoffnung betonen und die Hoffnung predigen.“

 
Die Bischöfe aus Bosnien-Herzegowina sind derzeit zum ad-limina-Besuch in Rom. Heute morgen waren sie zu einem Gespräch bei Papst Benedikt.

(rv 23.02.06 ab)







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