Sudan: Arabische Liga will afrikanische Lösung im Darfurkonflikt
Die Arabische Liga will im Konflikt um die Darfur-Region im Sudan eine Lösung unter
Federführung der Afrikanischen Union. Ihr Generalsekretär, Amr Mussa, sagte heute
im Europaparlament in Brüssel, es gebe Verhandlungen zwischen seiner Organisation,
der AU und den Vereinten Nationen. Diese hätten zwar noch keinen Durchbruch erzielt,
seien aber vorangekommen. Deshalb müssten sie fortgesetzt werden. Mussa warnte ausdrücklich
vor einer "zu starken Einmischung" in den Konflikt. Es dürfe nichts getan werden,
um die Krise anzuheizen. - Derzeit wird darüber beraten, 20.000 UN-Blauhelm-Soldaten
zur Unterstützung der 7.000 AU-Friedenskräfte in die Darfur-Region zu entsenden. Die
westsudanesische Region wird seit 2003 von einem Bürgerkrieg erschüttert, in dem maßgeblich
bewaffnete arabische Reiterbanden die Zivilbevölkerung terrorisieren. Nach UN-Schätzungen
starben bereits bis zu 300.000 Menschen in dem Konflikt, 2,4 Millionen Menschen wurden
in die Flucht getrieben. Allein 200.000 Menschen flohen in das Nachbarland Tschad.