2006-02-22 10:00:19

2003: Johannes Pauls letzte Kardinäle


Zum letzten Mal wurden im Oktober 2003 neue Kardinäle ernannt - und zwar von Johannes Paul II., anderthalb Jahre vor seinem Tod. Damals erhielten dreißig verdiente Kirchenmänner den roten Hut - oder genauer: das purpurne Birett. Ein Deutscher war nicht dabei, nachdem beim vorigen Konsistorium vom Februar 2001 gleich vier in den Kirchen-Senat aufgerückt waren.
Das letzte Konsistorium Johannes Pauls - zu einem weiteren, das er angeblich für das Pfingstfest 2005 plante, ist es dann wegen seines Todes nicht mehr gekommen - bestätigte die Internationalität des Kardinalskollegiums. Je drei Afrikaner und Asiaten rückten in das erlesenste Kirchengremium auf. Das entsprach ihrem bisherigen Anteil. Und die Berufungen eines zweiten Vietnamesen ins Kollegium, des Erzbischofs von Ho-Tschi-Minh-Stadt, aber auch des Sudanesen Gabriel Zubeir Wako von Khartum, galten als deutliches Signal der Ermutigung für Kirchen in schwieriger Situation.
Etwas unterrepräsentiert waren unter den Neu-Kardinälen die Lateinamerikaner. Nur zwei neue Diözesen-Bischöfe sowie ein Kurialer zogen aus der katholikenreichsten Weltregion in den Kirchen-Senat ein. Bei der Papstwahl 2004 konnte sich denn auch kein Kandidat aus Lateinamerika durchsetzen.
Dagegen wurden die Italiener, traditionell eine starke Gruppe im Kardinalskollegium, damals wieder freigebig mit roten Hüten bedient. Allerdings hatten sie auch 2003 schon nicht mehr eine relative, geschweige denn absolute Mehrheit im Kreis der wahlberechtigten Kardinäle.
Das Konsistorium 2003 war Abschluss und Höhepunkt der Feiern zum Silbernen Pontifikatsjubiläum Johannes Pauls. Einen weiteren Kardinal ernannte er damals "in pectore"; den Namen dieses geheimen Kandidaten nahm er dann aber mit ins Grab.
(rv/kna 22.02.06 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.