2006-02-19 14:22:23

Proteste und Tote in Nigeria - Fitzgerald: "Mehr Respekt"


Die Proteste von Muslimen gegen die umstrittenen Mohammed-Karikaturen nehmen kein Ende. Italiens Reformenminister Roberto Calderoli musste zurücktreten, nachdem sein demonstrativ zur Schau getragenes T-Shirt mit den Zeichnungen in Libyen zu Ausschreitungen geführt hatte, bei denen die Polizei elf Menschen tötete, die vor dem italienischen Konsulat demonstrierten. Bei gewaltsamen Protesten gegen die Karikaturen in Nigeria sind nach Angaben von Augenzeugen mehrere Dutzend Menschen getötet worden. Die Polizei bestätigte zunächst nur 16 Todesopfer in zwei Bundesstaaten im Norden des Landes. Mindestens 18 Kirchen sollen zerstört worden sein. Einige Geschäfte im Besitz von Christen sollen geplündert worden sein. Das westafrikanische Land hat damit die meisten Todesopfer im Zusammenhang mit den umstrittenen Satirezeichnungen zu beklagen. Die zunächst friedlichen Proteste gegen die Karikaturen waren in gewaltsame Ausschreitungen gegen die christliche Minderheit übergegangen. Der neue Nuntius in Ägypten, der den Heiligen Stuhl zugleich bei der Liga der Arabischen Staaten vertritt, Erzbischof Michael Fitzgerald, mahnt, der Streit um die Karikaturen müsse vor allem mehr Respekt vor religiösen Symbolen lehren. „Ich sehe die Priorität bei meiner künftigen Aufgabe in der Förderung von mehr gegenseitigem Verständnis. Viele von uns in der westlichen Welt wissen nicht, was der Islam wirklich ist. Wir haben häufig vage und falsche Vorstellungen. Wir müssen präziser werden und in der islamischen Welt verschiedene Strömungen unterscheiden. Ich glaube, dass großer Respekt vor dieser Religion und vor den Personen, die ihr angehören, nötig ist.“







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