Die Kirche Boliviens
unterstützt die Politik des neuen sozialistischen Präsidenten Evo Morales. Nach Aussagen
von Erzbischof Edmundo Abastoflor Montero eröffne die Wahl des ersten Indios im Amt
des Staatsoberhauptes die Chance auf eine neue Gesellschaftsordnung, so der Oberhirte
von La Paz. Immerhin haben die Kirche und Morales auf den ersten Blick ähnliche Ziele:
mehr Gerechtigkeit, mehr Beteiligung der armen und indigenen Bevölkerung sowie mehr
Armutsbekämpfung. Ende Februar wollen Abastoflor und Morales einander zum ersten Mal
treffen. Der Erzbischof erhofft sich davon:
„Dass wir zusammenarbeiten
können, die Anliegen der Regierung respektierend. Und dass wir auch eine gegenseitige
Unterstützung aufbauen können – auch manchmal kritisch, wenn dazu kommen sollte. Wir
hoffen, dass wir diese gute Beziehung aufrecht erhalten können.“
Abastoflor
hält sich zur Zeit in Deutschland auf. Er war bei der Amteinführung des neuen Bischofs
von Hildesheim, Norbert Trelle, mit dabei. Als Partnerland der Bistümer Trier und
Hildesheim will Bolivien laut Abastaflor die Deutschen auch auf seine labile wirtschaftliche
Lage aufmerksam machen:
„In den letzten Jahren hat man stark auf dem Feld
der Entschuldung des Landes gearbeitet und jetzt, in diesem Jahr, geht es um das faire
Handeln. Das heißt wir versuchen, neue und gerechtere Märkte für die Produkte Boliviens
zu finden und unsere Produkte auf den Märkten anzubieten - und zwar zu gerechteren
Preisen.“