Ein Jahr nach der Ermordung der US-Missionarin Dorothy Stang in Brasilien sieht der
Ortsbischof Erwin Kräutler ein Komplott zum Schutz der Auftraggeber. Bei einem Gedenkgottesdienst
im nordbrasilianischen Anapu sagte Kräutler, die Zentralregierung in Brasilia und
die Regierung des Amazonas-Teilstaates Para wollten die Ermittlungen stoppen, obwohl
längst nicht alle Mittäter identifiziert seien. Bodenspekulanten und Holzfirmen hätten
den Mord bis in die Details geplant. Die Verurteilung der beiden Mordschützen sowie
der bevorstehende Prozess gegen drei der Auftraggeber sollten die Öffentlichkeit beruhigen.
Unternehmer und hohe Politiker, die ebenfalls verwickelt seien, blieben indessen unbehelligt,
sagte Kräutler. (kna 14.02.06 sk)