Das Titelblatt einer
Jugendzeitschrift mit der Pop-Sängerin Madonna und ihrer Tochter Lourdes als Madonna
von Tschenstochau hat in Polen zu scharfen Protesten der Kirche geführt. Die Muttergottes
von Jasna Gora werde auf diese Weise entweiht, schrieb der katholische Episkopat in
einer offiziellen Erklärung. Gibt es nach dem Streit um Mohammed-Karikaturen nun einen
Streit um Madonnen-Darstellungen, wollten wir vom polnischen Publizisten Adam Krzeminski
wissen. "Das kann man so sagen, weil die Empörung relativ groß ist. Es gibt eine
katholische Internetseite, die zu einem Boykott aufruft, Boykott der Verleger, Boykott
auch der Anzeigengeber für diese Zeitung, die es noch nicht gibt. Die gab es vor vier
Jahren, sie kommt zurück, und sie wollte mit einer Provokation den Markt erobern,
und die Provokation ist da. Die katholischen Zeitungen haben das auf die erste Seite
gebracht, die großen überregionalen Tageszeitungen haben den Artikel auch gebracht,
und es wird in den kommenden Tagen natürlich auch parallel zu der Mohammed-Karikatur
in Dänemark dargestellt. In Polen hat eine Tageszeitung einige Karikaturen nachgedruckt,
die Rzeczpospolita, und sie ist heftig kritisiert worden, auch durch die Regierung.
Und es gibt ein Verständnis für die Proteste, es gibt kein Verständnis für die Gewalt
und auch für den politischen Hintergrund dieser muselmanischen Proteste."