Papst Benedikt XVI.
hat heute vormittag die kongolesischen Bischöfe in Audienz empfangen, die gerade ihren
Ad-Limina-Besuch im Vatikan absolvieren. Mit Blick auf das krisengeschüttelte Heimatland
der Kirchenmänner betonte Benedikt in seiner Ansprache besonders die Wichtigkeit der
kirchlichen Friedensarbeit. Die Kirche sei berufen, zur Konsolidierung des Rechtsstaates
im Kongo beizutragen Wir haben mit Théophile Kaboy gesprochen, dem Bischof von Kasongo,
und ihn nach den pastoralen Herausforderungen im Kongo gefragt. Er nannte uns die
Inkulturation, die Förderung der Familien, den Umgang mit AIDS und: "Dann sind
da die Sekten. Sie gewinnen immer mehr Terrain im Kongo. Viele erleben das Wirken
dieser Sekten wie einen direkten Angriff auf die katholische Kirche. Wir als Bischofskonferenz
versuchen, nicht einfach zum verbalen Gegenangriff anzusetzen. Wir halten vielmehr
dagegen mit Aufklärungsarbeit in unseren Gemeinden, versuchen sie mit der Kraft des
Evageliums gegen die Versuchung der Sekten zu wappnen." Beobachter bezeichnen
den Bürgerkrieg vor allem im Osten Kongos als einen der schlimmsten Konflikte des
Kontinents. Bischof Kaboy betont: "Der Krieg hat gerade unter den jungen Leuten
sehr viele Opfer gefordert. Wir versuchen jetzt als Kirche, Jugendlichen ein möglichst
normales Leben zu bieten. Das ist oft sehr schwierig, vor allem wenn es sich um ehemalige
Kindersoldaten handelt. Das sind Jugendliche, die von Erwachsenen für schmutzige Dinge
benutzt worden sind, auf wirklich kriminelle Weise. In unseren Gemeinden haben wir
es oft mit solchen Kindern zu tun, die in physischer und psychischer Hinsicht gezeichnet
sind, die ihren Lebenswillen verloren haben, die hochgradig traumatisiert sind. Wir
müssen uns um diese jungen Leute kümmern! Sie sind die Zukunft der Kirche und der
Gesellschaft!" (rv 06.02.06 hr)