2006-02-06 14:43:42

Neuer ai-Bericht: "Guantanamo schließen!"


RealAudioMP3 Seit langem schon steht das US-Gefangenenlager Guantanamo im Kreuzfeuer internationaler Kritik. Der Vorwurf: Die USA verletzten mit Haftbedingungen und Verhörmethoden massiv die Menschenrechte. amnesty international hat heute einen aktuellen Bericht zum Thema vorgelegt. Was neu daran ist, sagt Sumit Bhattacharyya - der USA-Experte der deutschen Sektion von amnesty:
"Dass wir jetzt mehrfach Fälle dokumentiert haben, die belegen, was für ein Leid durch die Inhaftierungen erzeugt wird. Wir haben besipielsweise den Fall eines Gefangenen, dessen Zellennnachbarn ausgesagt haben, dass man diesem Gefangenen ganz bewusst jeden menschlichen Kontakt entzogen hat. Und er hat dann in seiner Zelle gefleht, dass sich doch jemand mit ihm unterhalten möge - was nicht geschehen ist. Dieser Gefangene scheint in einem sehr kritischen psychischen Zustand zu sein. Er hat neun Selbstmordversuche hinter sich . Wir haben also jetzt an ganz konkreten Fällen festgemacht, was die Probleme in Guantanamo sind. So haben wir beweisen, dass die Behauptung, da ginge alles menschenwürdig zu, nicht zu halten ist."
Natürlich stellt amnesty auch Forderungen an die internationale Gemeinschaft, aber zu allererst an die USA:
"dass das Gefangenenlager in Guantanamo zu schließen ist! Es ist nicht akzeptabel, dass ein Lager existiert, in dem Völkerrecht und auch US-Recht nicht gelten soll. Desweiteren fordern wir, dass die Gefangenen, denen man nichts vorwerfen kann, frei gelassen und entschädigt werden. Alle anderen müssen vor ein ordentliches Gericht, das internationalen Standards genügt. Desweiteren sind natürlich auch die Foltervorwürfe zu prüfen und Soldaten, die sich der Folter schuldig gemacht haben, zu bestrafen."
(rv 06.02.06 hr)







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