Erst Liebe, dann Mitleid.
Nach der Enzyklika "Deus Caritas Est" widmet sich Papst Benedikt XVI. in der Fastenbotschaft
nun dem Bibelwort "Als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitlied mit ihnen".
Für den Papst ist die Fastenzeit eine Kursveränderung, erklärt Karel Kasteel, Untersekretär
des Päpstliche Rates Cor Unum. Diese Korrektur braucht man, um Ostern, das größte
christliche Fest zu feiern. Kein Fest kann man gut feiern ohne die nötige Vorbereitung.
Und schon im Sommer in Castelgandolfo habe der Papst an der Botschaft für die Fastenzeit
geschrieben, sagt Kasteel: "Sie ist Teil seines großen Gedankens,
den er in der Enyzklika "Deus Caritas est" zum Ausdruck bringt. Aber diese Botschaft
richtet sich ganz speziell an die Gläubigen, die die Fastenzeit für ihr eigenes spirituelles
Leben fruchtbar machen wollen. Der Papst erinnert uns daran, dass wir Verantwortung
tragen für die Armen in der Welt, arm an materieller oder geistiger Nahrung. Die Kirche
ist zur Nächstenhilfe verpflichtet, sei sie nah oder fern. In der Fastenzeit müssen
wir den Gegensatz zwischen unserem Egoismus und dem 'Blick' Christi überwinden. Es
gibt keinen wirtschaftlichen oder sozialen Fortschritt ohne die Liebe. Und der Papst
betont, dass es ein Irrtum ist, sich zuerst und in erster Linie um die äußeren Strukturen
zu sorgen. Er wiederholt die Worte Johannes Pauls II: 'Wir wissen, dass Christus gekommen
ist, um umfassendes Heil zu bringen' (Redemptoris missio, 11.)"