Das Schweizer Parlament
hat beschlossen, das Asyl- und Ausländergesetz deutlich zu verschärfen. Scharf kritisiert
von Linksdemokratische Parteien, Kirchen und Menschenschenrechtsorganisationen. Mit
einem Referendum wollen sie die Gesetzesrevision verhindern. Die Hilfen des Staates
für Einwanderer seien ungenügend, Menschenrechte würden nicht mehr garantiert. Besonders
problematisch sei die veränderte Gesetzeslage für die illegalen Einwanderer ohne Papier,
betont Stefanie Gass, Medienverantwortliche des Berner Vereins für die sogenannten
Sans-Papiers: "Einerseits führen die Gesetzesrevisionen dazu, dass mehr Sans-Papiers
produziert werden, also mehr Leute fallen aus dem Asylbereich. Ich denke, deshalb
werden solche Stellen wie die unsere immer wichtiger. Das andere ist sicher auch die
gesellschaftliche Wahrnehmung, die geprägt wird mit diesen beiden Gesetzesvorlagen.
Das ist ganz klar: Stärkere Repressionen gegen Asylsuchende und gegen Immigranten,
die neu in der Schweiz sind. Ich denke, das werden die Sans-Papiers im Alltag sehr
stark merken." Die Immigranten bräuchten ein Mindestmaß an Information. Besonders
problematisch sei die gesundheitliche Versorgung, erklärt Marianne Kilchenmannm, Leiterin
der Berner Beratungsstelle: "In einigen Fällen werden wir auch gemeinsam mit
ihnen Härtefall-Gesuche schreiben. Die Gesundheit ist sicher ein Thema. Für einen
Arzt oder eine Ärztin arbeiten wir in enger Zusammenarbeit mit mebif, der medizinischen
Beratungsstelle für illegalisierte Frauen. Sie haben bereits einen Pool von Ärztinnen
und Ärzten geschaffen, die bereit sind, solche Leute zu einem bezahlbaren Betrag die
nötige medizinische Betreuung zukommen zu lassen."
(rv 31.01.06 bp) Autorin
unseres Audio-Beitrags ist Heinerika Eggermann.