D: Hilfsorganisationen rufen zum Welt-Lepratag auf
Zur Bekämpfung der Lepra sind effiziente Kanäle für die Gratisverteilung von Medikamenten
vonnöten. Darauf weist Kardinal Javier Lozano Barragan in einer Botschaft zum morgigen
Welt-Lepratag hin. Auch heute noch leiden laut der Welt-Gesundheitsorganisation weltweit
rund eine Million Menschen an Lepra, obwohl die Krankheit längst heilbar ist. Silke
Ehrler von der deutschen „Lepramission“ in Esslingen zur aktuellen Projektarbeit ihrer
Organisation:
„Früher hat man spezielle Lepra-Krankenhäuser und –Dörfer
gehabt und dann ist es alles integriert worden in die örtliche Gesundheitsversorgung.
Einfach um diese Ausgrenzung zu vermeiden. Momentan wird so gearbeitet, dass man direkt
in die Dörfer fährt und versucht wird, vor Ort zu behandeln – soweit es geht. Und
wenn es nicht geht, dass man, wenn die Leute aus den Spezialkliniken zurückkommen,
dass sie dann vor Ort von Selbsthilfegruppen aufgefangen werden.“
Rund
ein Viertel aller Lepra-Kranken - 260.000 - leben in Indien. Die Arbeit der Hilfsorganisation
dort ist sehr fortschrittlich. Es gibt auch speziell ausgebildete Ärzte. In anderen
Ländern ist die Versorgung der Leprakranken dramatisch schlecht, sagt Silke Ehrler.
„Wenn wir jetzt ein Land wie Ost-Timor nehmen: Da fängt das Alles erst
an. Da geht es im Moment eigentlich noch darum, nach den langen Jahren des Krieges,
dass überhaupt die Gesundheitsversorgung wieder steht. Dort ist gerade erst ein Rehabilitationszentrum
eröffnet worden letztes Jahr und da ist es alles erst im Aufbau.“