"Die Lektüre meiner Enzyklika stärke euren Glauben, helfe euch, Gott immer mehr zu
lieben und Werke der Nächstenliebe zu vollbringen." Das sagte Papst Benedikt XVI.
heute morgen in der Generalaudienz, wenn auch nur in den Grüßen an die polnischen
Pilger. Die Katechese blieb von der Veröffentlichung seines ersten Lehrschreibens
völlig unberührt. Benedikt erinnerte an die heute zu Ende gehende Gebetswoche zur
Einheit der Christen und meditierte über den Psalmvers "Ein neues Lied will ich, o
Gott, dir singen". Auf deutsch sagte er:
"Die beglückende
Neuheit zeigt sich für den Psalmisten im Sieg über die Feinde, in gesund heranwachsenden
Kindern und im Wohlergehen der Stadt. Der tiefere Grund dieser wichtigen Güter kommt
im letzten Vers zum Ausdruck: 'Glücklich das Volk, dessen Gott der Herr ist!' (V.
15). Auch wir sind eingeladen, unser Leben ganz auf Gott auszurichten, ihn
als unseren wahren Herrn anzuerkennen und so die heilbringende Kraft der Gnade Christi
zu erfahren. Seine Liebe soll alles durchdringen und das Leben der Kirche und der
Gesellschaft erneuern. Der heilige Augustinus ruft uns dazu in Erinnerung: 'Glaube
nicht, daß die Gnade vom Gesetz kommt; denn in Wirklichkeit können wir nur mit der
Kraft der Gnade das Gesetz erfüllen. [...] Die Erfüllung des Gesetzes ist die Liebe'. Mit
diesen Gedanken heiße ich euch, liebe Pilger und Besucher aus den Ländern deutscher
Sprache, herzlich willkommen. Mit besonderer Freude begrüße ich die Dechanten und
die Mitarbeiter der Bischöflichen Kurie der Diözese Gurk-Klagenfurt in Begleitung
ihres Bischofs sowie die Pilgergruppe der Hauptabteilung 'Seelsorge' im Kölner Generalvikariat.
Das heutige Fest der Bekehrung des heiligen Paulus sei euch allen ein Ansporn, in
das 'neue Lied' der Jünger Christi einzustimmen und Gott für die guten Gaben zu danken,
die wir aus seiner Güte und Liebe empfangen haben. Euch allen wünsche ich von Herzen
einen gesegneten Tag!"