Die Enzyklika „Deus
caritas est“ weist dem Eros wieder einen positiven Platz im christlichen Denken zu.
Das denkt Kurienerzbischof Paul Josef Cordes, Leiter des Päpstlichen Rates „Cor Unum“,
der an einem Teil des Lehrschreibens mitgearbeitet hat. „Der Eros wird bejaht.
Der Papst schreibt, der Eros ist Teil der menschlichen Natur und hat in sich selbst
viele gute Kräfte. Ich bin davon überzeugt dass diese Enzyklika vielen Menschen helfen
kann, ja zu sagen zu ihren Sehnsüchten, auch zu denen, die den Eros betreffen – wobei
man nicht vergessen darf, dass es nicht nur darum geht, den Eros zu bewahren, sondern
dann auch die andere Seite der Medaille, die Agape, die Hingabe, immer wieder sich
von Gott schenken lassen muss.“
Dass Papst Benedikt XVI. seine erste Enzyklika
– für viele überraschend – ausgerechnet dem Thema christliche Nächstenliebe gewidmet
hat, deutet Cordes auch als Zeichen der Öffnung an Kirchenferne.
„Es ist sicher
auch ein Wort über die Grenzen der Kirche hinaus. Es ist so, dass manche Leute an
Kirche vor allem diese Seite – die Wohltätigkeit – wahrnehmen. Insofern ist Caritas
ein Anker, um Leute auf Kirche aufmerksam zu machen und um Menschen zur Kirche, das
heißt zu Christus, zurückzuführen.“ (rv 25.01.06 gs)