Die Veröffentlichung
der ersten Enzyklika Benedikts XVI. fällt zusammen mit dem Abschluss der Gebetswoche
für die Einheit der Christen. Kein Zufall, sagt der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates,
Kardinal Walter Kasper:
"Ich denke, das ist schon gewollt. Ich habe mit dem
Papst zwar nicht darüber gesprochen, aber es ist gewollt und ich bin sehr glücklich
darüber, dass er das in diesem Kontext tut. Das ist ein wichtiges Zeichen, ein Signal
in dem Sinn: 'Ich nehme die Ökumene ernst. Die ist mir so wichtig, dass ich sogar
meine erste Enzyklika', die ja meistens eine thematische und programmatische Enzyklika
für ein neues Pontifikat ist, 'dass ich die in der Woche für die Einheit der Christen
veröffentliche. Das heißt, ich fühle mich da besonders verantwortlich dafür."
Das
Thema der Enzyklika passt außerdem hervorragend ins Konzept - "Gott ist Liebe":
"Die
volle Einheit der Christen, die wir anstreben und für die wir beten und arbeiten,
ist eine Einheit in der Wahrheit und in der Liebe. Insofern hat diese Enzyklika auch
eine große Bedeutung für die Zukunft der Ökumene."
Der Papst hat Ökumene von
Anfang an groß geschrieben, betont der Chef-Ökumeniker des Vatikans. Kontinuität zu
seinem Vorgänger ist ihm auch hier wichtig:
"Es ist sicher für uns eine ganz
große Freude, dass der neue Papst die Übung von Johannes Paul II. wieder aufgenommen
hat, persönlich den Abschluss der Gebetswoche in St. Paul vor den Mauern zu feiern.
Das zeigt deutlich, er hat sich das Thema nicht nur auf die Fahnen geschrieben, sondern
er tut auch sein Möglichstes durch seine persönliche Präsenz, durch viele Empfänge,
die er auch für Vertreter der evangelischen Kirchen im letzten Jahr, in den ersten
Monaten seines Pontifikates gemacht hat."