Deutschland: Spieker begrüßt Rede des Bundespräsidenten
Der Osnabrücker Sozialwissenschaftler
Manfred Spieker hat die familienpolitische Rede des deutschen Bundespräsidenten begrüßt.
Horst Köhler hatte in einer Grundsatzrede mehr Anstrengungen der Politik für die Familien
gefordert. Spieker ist derzeit zu einer Tagung zur Sozialenzyklika "Centesimus Annus"
in Rom. Er sagte gegenüber Radio Vatikan: "Der Bundespräsident hat vor ein paar
Tagen in Tutzing zu dem Thema gesprochen und wirklich zum ersten Mal in einer langen
Reihe von Bundespräsidenten auch gesagt, 130.000 Abtreibungen sind zuviel." Kritik
übte er aber an der Politik von Familienministerin Ursula von der Leyen: "Sie
ist fixiert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und insofern hat diese Politik
überhaupt keinen anderen Akzent als vorher unter Frau Schmidt die SPD-Politik. Also
wie das endet, weiß man noch nicht, es sind ja auch noch keine Gesetze beschlossen.
Es wird erwartet, dass im Bundestag einiges geändert wird, aber was die Kirchen betrifft,
einerseits ist das Thema Familie für die Kirche immer schon ein wichtiges Thema gewesen,
aber sie dürfte hier auch noch mutiger der Frau Leyen widersprechen." (rv 21.01.06
mc)