Der Europarat hat das Konzept des Religionsunterrichts an dänischen Schulen kritisiert.
Unterrichtsminister Bertil Haarder hatte angekündigt, in dem Schulfach "Christentumskunde"
künftig den Schwerpunkt auf die Lehre der lutherischen Volkskirche legen zu wollen.
Diese Konzentration auf eine bestimmte Glaubensrichtung entspreche jedoch nicht den
gemeinsamen europäischen Werten, entgegnete EU-Menschenrechtskommissar Alvaro Gil-Robles.
Religionsunterricht solle allgemeinbildend sein, und dafür sorgen, daß alle Schüler
Einsicht in die drei monotheistischen Religionen erhalten, so Gil-Robles. Wenn sich
die dänische Regierung an die Religion als Grundlage der nationalen Identität klammere,
begehe sie den gleichen Fehler wie manche islamisch geprägten Länder, die nicht zwischen
Staat und Religion trennten. Rund 84 Prozent der 5,4 Millionen Einwohner Dänemarks
gehören zur lutherischen Volkskirche.