Iran: Pax Christi mahnt zu Verhandlungen im Atomstreit
Der Iran hat den Westen davor gewarnt, in Sachen Atomstreit den UN-Sicherheitsrat
anzurufen. In diesem Fall würde Teheran seine freiwilligen Maßnahmen zur Zusammenarbeit
einstellen, erklärte Außenminister Manuschehr Mottaki. Doch zu Verhandlungen gebe
es keine Alternative - das hat unterdessen Pax Christi einmal mehr betont. Die
negative Stimmung gegen den Iran dürfe nicht zu Kriegs- und Bombardierungsplänen führen,
erklärte Reinhard Voß, Generalsekretär von Pax Christi Deutschland. Den Iran vor den
UN-Sicherheitsrat zu zerren, könnte einen neuen Krieg zur Folge haben, diesmal mit
deutscher und europäischer Unterstützung. "Solange verhandelt wird, wird nicht geschossen",
so der Appell von Pax Christi zu einem "beharrlichen Verhandlungsweg" und "kontinuierlichen
Gesprächen". Die Außenminister Frankreichs, Deutschlands und Großbritanniens sollten
"in aller Klarheit" mögliche atomare Rüstungspläne des Iran ablehnen und den Rahmen
des Atomwaffensperrvertrages einfordern. Pax Christi weiter: Die wirtschaftliche Zusammenarbeit
und die friedliche Nutzung von Atomenergie sollen so ausgebaut werden, dass eine Kriegsoption
des Iran ausgeschlossen werden kann. Die sogenannten EU-Drei - also Frankreich,
Deutschland und Großbritannien - hatten sich gestern dafür ausgesprochen, den Atomstreit
an den UN-Sicherheitsrat zu empfehlen. Diese Haltung vertraten auch die USA und Japan.
UN-Generalsekretär Kofi Annan warnt vor Eskalation und sieht den Konflikt noch auf
der Ebene der Internationalen Atomenergiebehörde.