Der Präsident des Päpstlichen Rats für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Renato
Raffaele Martino, hat menschenunwürdige Zustände in Italiens Gefängnissen beklagt.
Zur Entlastung der überfüllten Haftanstalten forderte er in der Mailänder Tageszeitung
„Corriere della Sera“ eine umfangreiche Amnestie. Die Gefängnisse des Landes seien
für 40.000 Häftlinge angelegt, jedoch mit 70.000 Insassen überbelegt. In Zweimannzellen
lebten bis zu sechs Häftlinge. Er appellierte an das italienische Parlament, eine
Regelung zur Entlastung der Haftanstalten noch vor den Wahlen am 9. April zu verabschieden.
Eine Verschiebung um sechs Monate könne sich verheerend auswirken, um „unbeschreibliches
Leiden“ zu lindern und „große Risiken“ einzudämmen. (Corriere della Sera 09.01.06
bg)