2006-01-06 17:06:23

Vatikan: Papst pilgert zu den Straßenkehrern


Weihnachten im Vatikan - dazu gehört auch der Besuch des Papstes an der der monumentalen Weihnachtskrippe der römischen Straßenkehrer. Schon Paul VI. hatte die Krippe besucht, Johannes Paul II. war gar 24 Mal da gewesen, nur in den letzten drei Jahren nicht. Benedikt XVI. setzte die Tradition fort und besuchte gestern Abend die Zentrale der Stadtreinigung, nur wenige Meter von den vatikanischen Mauern entfernt.
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Benedikt war bewegt, das gab er zu, und er täte sich schwer, spontan die richtigen Worte zu finden. Deshalb wollte er sich lieber an das vorbereitete Redemanuskript halten:
"Liebe Freunde! Jedes Jahr, solange es möglich war, hat Papst Johannes Paul II. eure Krippe bewundert. Auch ich folge diesem schönen Brauch. Ich wollte euch persönlich meinen Dank aussprechen für all die Arbeit, die ihr - liebe Umweltschützer, leistet. Ihr sorg für Sauberkeit und Ordnung im großen Areal rund um den Petersplatz, das von vielen Pilgern und Touristen besucht wird. Euer Dienst verdient Achtung und fordert nicht wenige Opfer. Dafür von Herzen Dank!"


Die Krippe der "netturbini" (Straßenkehrer) war Anfang der 70-Jahre zum ersten Mal aufgebaut worden und seither stetig erweitert. Der Papst rühmte die Miniaturlandschaft mit mehr als 200 Figuren als "die bekannteste Krippe Roms". 95 Häuser aus Mörtel, Material aus allen Erdteilen, sogar Pflastersteine vom Petersplatz.
 
"Der Besuch an der Krippe ist wie ein Pilgern nach Bethlehem, zur heiligen Grotte in der der Retter geboren wurden, und nach Jerusalem, wohin die Magier aus dem Osten gekommen sind und Jesus, Maria und Josef getroffen haben. ... Schauen allein reicht nicht aus, man muss mehr tun. Jesus muss ins Zentrum unserer ganzen Existenz einziehen. Er muss der Lenker unseres täglichen Weges seine und letztes und endgültiges Ziel unseres irdischen Pilgerwegs."


Und zum Schluss - Journalisten und Passanten hatten darauf gewartet - ein Gedanke an den mit dem Tod ringenden isralischen Ministerpräsidenten, ein Appell an den Friedensprozess.


"Beten wir für den Frieden im Heiligen Land, damit der Herr den Menschen dort einen dauerhaften Frieden schenkt. Der Herr erleuchte die Herzen dieses Volkes und schenke ihnen endgülten Frieden."


(rv 06.01.06 bp)







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