Nach dem schweren Schlaganfall von Ariel Sharon ringen die Ärzte um das Leben des
israelischen Ministerpräsidenten. Aufgrund einer Hirnblutung musste der 77jährige
gestern umgehend operiert werden. Die Ärzte haben ihn in künstlichen Tiefschlaf versetzt.
Die Befugnisse des Regierungschefs gingen vorerst an Stellvertreter Ehud Olmert über.
In Jerusalem erreichten wir P. Pierbattista Pizzaballa, den Kustos der Franziskaner
im Heiligen Land, zu einer ersten Stellungnahme.
"Wir sind alle schockiert
und sehr in Sorge über diese Nachricht, die niemand erwartet hat. Ein schlimmer Vorfall
auf persönlicher Ebene, der aber eben auch politische Folgen haben wird. Wir hatten
begonnen, auf einen neuen Friedensprozess durch eine starke und motivierte politische
Führung zu hoffen. Jetzt sieht es danach aus, als sei alles vorbei. Es gibt so viele
Fragen, so viele Unsicherheiten, so viele Ängste. Wir sind zunächst einmal sprachlos."
Im
März stehen in Israel Wahlen an, zu denen Sharon mit seiner neuen Partei Kadima antreten
wollte. Umfragen sehen ihn bei der Wahl als Favoriten. Nach der Erkrankung steht es
allerdings in Frage, ob sich Sharon noch einmal zur Wahl stellen kann. (rv 05.01.06
gs)