2005-12-27 10:17:16

Italien: Taizé-Treffen in Mailand


In Mailand beginnt morgen das erste Europäische Taizé-Jugendtreffen nach der Ermordung von Frère Roger Schutz. Schutz, der Gründer der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé, war im August von einer offenbar geistig verwirrten Frau ermordet worden. In Mailand werden zu dem Jugendtreffen, das bis zum 1. Januar dauert, rund 50.000 Teilnehmer aus 42 Ländern erwartet. Unter ihnen werden etwa 2.000 Jugendliche aus dem deutschen Sprachraum sein. Die Schwerpunkt-Themen des 28. Europäischen Jugendtreffens sind diesmal Solidarität, Globalisierung und das Verhältnis zu Moslems. Dass Frère Roger nicht mehr dabei ist, merkt man schon, sagt Frère Wolfgang, einer der deutschen Brüder in der Gemeinschaft. RealAudioMP3
"Weil uns vieles an ihn erinnert. Es ist ja immer so, wenn einer in die Ewigkeit Gottes gegangen ist, dass man oft bei ganz kleinen Dingen sich an ihn erinnert - vielleicht sogar mehr als bei den großen... Wenn wir jetzt hier in Mailand sind und uns treffen, dann denken wir schon daran, wie schön es immer war, mit Frère Roger zusammenzusitzen, der immer ganz präsent war für die Jugendlichen, für das Treffen, der aber immer auch zugleich ganz anders war. Er hat uns so viel geholfen, die Dinge sehr weit zu sehen; sehr tief verwurzelt im Glauben, aber zugleich sehr weit. Diese Weite verkörpert nun in einem gewissen Sinn jeder Bruder, wenn wir zusammen sitzen. Was uns sehr gefreut hat, war, dass Frère Alois, der die Aufgabe von Frère Roger übernommen hat, im Vorfeld nach Istanbul fahren und dort Patriarch Bartholomaios I. treffen konnte. Es ist für uns wichtig, jetzt nicht nur die Welt von Mailand aus zu sehen, oder vielleicht gar Mailand als die Welt anzusehen. Wir müssen vielmehr auch an ganz andere Dinge denken."
Ein Erbe von Frère Roger ist, wenn man so will, bei dem Treffen mit dabei, nämlich sein Brief, den er noch im Sommer zu schreiben begonnen hatte: RealAudioMP3
"Das sind Stücke, die er zusammengestellt hat. Wir haben sie nur noch in eine Reihenfolge gebracht. Er hat Textteile ausgesucht, die da hinein sollten und auch daran gearbeitet. Wir haben das dann einfach so belassen, wie er es geschrieben hat. Wir haben es nur noch angeordnet - und ein paar erklärende Fußnoten dazugefügt."
(rv 27. 12. 05 lw)







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