Im Streit um die Einführung des Pflichtfachs Ethik in Berliner Schulen hat der Ratsvorsitzende
der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht
nicht ausgeschlossen. Das teilte die Landeskirche gestern mit. "Sollte eine befriedigende
Lösung scheitern, müssen wir weitere Schritte prüfen", sagte Bischof Huber unter Verweis
auf das Schulfach Lebensgestaltung-Ethik-Religion (LER) in Brandenburg. Ethik soll
nach dem Willen des rot-roten Senats ab der 7. Klasse verbindlich unterrichtet werden.
Zusätzlich soll die Kirche Religionsunterricht anbieten. Die Teilnahme ist freiwillig.
"Beim Streit um LER sind wir bis nach Karlsruhe gegangen", so Huber. "Der geplante
Ethik-Unterricht in Berlin geht in der Verweigerung einer Wahlmöglichkeit weit über
das hinaus, was die Karlsruher Richter dort zugelassen haben." Die Richter hatten
die Forderung der Kirchen nach einem ordentlichen Fach Religion abgewiesen, zugleich
jedoch entschieden, dass Teilnehmer des Religionsunterrichts sich von LER abmelden
dürfen.