Vatikan: Neue Phase im katholisch-orthodoxen Dialog
Benedikt XVI. hat die Beziehungen zwischen katholischer und orthodoxer Kirche gewürdigt.
Nach fünfjähriger Pause traf sich erstmals wieder eine Grupper der so genannten gemischte
Kommission für den theologischen Dialog. In einer Audienz für ein Sonderkomitee betonte
der Papst, deren große Verantwortung. Die Kommission habe im Laufe der Jahre "innere
wie äußere Schwierigkeiten" gemeistert, so Benedikt:
"Diese Wiederaufnahme
des Dialogs geschieht nach einem interorthodoxen Übereinkommen, von dem die katholische
Kirche durch den Bartholomaios I. informiert wurde. Es erfüllt im Endeffekt den Willen
des Herrn, der von seinen Jüngern eine einmütige Gemeinschaft will und ein gemeinsames
Zeugnis der brüderlichen Liebe, die vom Herrn kommt. In dieser neuen Phase des Dialogs
sind zwei Punkte gleichzeitig zu betrachten: einerseits die bestehenden Unterschiede
beseitigen und andererseits alles erdenkliche für die Wiederherstellung der vollen
Einheit zu tun."
Dabei dürfe nicht der Wille der Einzelnen im Vordergrund
stehen, betonte der Papst weiter: "Ein derartiges Ziel muss die
Priester, die Theologen und all unsere Gemeinschaften herausfordern - jeden entsprechen
der ihm eigenen Rolle. Um auf diesem Weg der Einheit fortzuschreiten reichen unsere
Schwachen Kräfte nicht aus. Wir müssen den Herrn im Gebet immer mehr um Hilfe bitten."
Das
Komitee bereitet derzeit in Rom die für 2006 in Serbien geplante Vollversammlung der
theologischen Kommission vor. Sie war am Andreasfest 1979 in Istanbul offiziell eingesetz
worden - beim Besuch von Papst Johannes Paul II. im Fanar. In ihr arbeiten 30 Katholiken
mit Ökumene-Kardinal Walter Kasper an der Spitze und 30 Delegierte aus den 13 orthodoxen
Kirchen nach byzantinischem Ritus. (rv 15.12.05 bp)