Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano hat die Staaten in aller Welt zur Einhaltung
der Religionsfreiheit aufgerufen. Auf einem Kongress über den Islam, den die päpstliche
Lateran-Universität organisiert hatte, sprach Kardinal Sodano von einer gewissen "Christophobie"
in bestimmten Staaten. Das sei zwar ein "starkes Wort", treffe aber zuweilen zu. Das
internationale Recht müsse das natürliche Recht des Menschen auf freie Religionsausübung
schützen, so Sodano. Im Gespräch mit Radio Vatikan meinte der Kardinal weiter zum
Thema Naturrecht: "Die Wahrheit ist dieselbe für alle, und das Naturrecht auch.
Es gibt also eine gemeinsame Basis der Menschenrechte. Wir glauben, dass Gott dem
Menschen im Moment seiner Erschaffung eine Neigung zum Guten gegeben hat - genau das
nennen wir "Naturrecht", und das ist für alle Menschen dasselbe. So ist zum Beispiel
das Gebot "Du sollst nicht töten" allgemeinverbindlich, und es kommt in allen Religionen
vor. Ich glaube, die Menschheit sollte sich wieder mehr ihrer gemeinsamen Regeln bewusst
werden, die ihnen im Naturrecht eingeschrieben sind und über die wir alle uns verständigen
können!" (rv 14.12.05 sk)