Die Kirche braucht Ordensleute! Das hat Papst Benedikt XVI. heute Mittag den Ordensfrauen
und Ordensmännern der Diözese Rom zugerufen, die er in der Audienzhalle empfing. Ausdrücklich
dankte der Papst den Ordensleuten für ihre vielfältigen Dienste in der Diözese. "Die
Kirche braucht euer Zeugnis, sie braucht ein Gott geweihtes Leben, das mutig und kreativ
die Herausforderungen unserer Zeit angeht. Im Angesicht des Anwachsens des Hedonismus
ist euer mutiges Zeugnis der Keuschheit nötig - als Ausdruck eines reinen Herzens,
das die Schönheit und den Preis der Liebe Gottes kennt. Im Angesicht des Durstes nach
Geld ist euer bescheidenes Leben wichtig, das immer bereit zum Dienst an den Bedürftigsten
ist und das daran erinnert, dass Gott der wahre Reichtum ist, der nie vergeht." Im
Angesicht des Individualismus und Relativismus, so Benedikt weiter, sei das Gemeinschaftsleben
ein beredtes Zeichen, das auch zeige, dass Gott in den Mittelpunkt gestellt wird.
"Von Anfang an war das Gott geweihte Leben von seinem Durst nach Gott gekennzeichnet:
quaerere Deum. Euer erster und höchster Antrieb sei zu bezeugen, dass Gott von ganzen
Herzen, von ganzer Seele und mit allen Kräften gehört und geliebt werden muss, vor
jeder anderen Sache und jedem anderen Menschen. Habt keine Angst, euch auch sichtbar
als Gott geweihte Personen zu zeigen, und versucht auf jede Art und Weise zu zeigen,
dass ihr zu Christus gehört, dem Schatz, für den ihr alles verlassen habt." Der
Papst unterstrich dabei besonders die Bedeutung der Treue: "Diese Treue, das
wisst ihr, ist möglich, wenn sie auch in der kleinen, aber unersetzlichen täglichen
Treue gehalten wird: vor allem die Treue zum Gebet und zum Hören auf das Wort Gottes.
Die Treue zum Deinst an den Menschen unserer Zeit gemäß dem jeweiligen Charisma. Die
Treue zur Lehre der Kirche, angefangen von jener über das Gott geweihte Leben. Die
Treue zu den Sakramenten der Buße und der Eucharistie, die uns in den schwierigen
Situationen des Lebens stützen." (rv 10. 12. 05 lw)