Ein Kardinal setzt sich für das Abspielen von Nationalhymnen bei internationalen Fußballspielen
ein. Vatikan-Kardinal Fiorenzo Angelini kritisierte im Gespräch mit Radio Vatikan
den Vorstoß von Fifa-Präsident Joseph Blatter, in Zukunft doch bei solchen Länderspielen
auf die Hymnen zu verzichten. "Das wäre ein moralisches Zurückweichen. Bei Länderspielen
geht es auch um ideelle Werte. Und eine Nationalhymne hat durchaus auch eine moralische
Bedeutung. Das ist ein Aufeinandertreffen von zwei verschiedenen Identitäten in einem
loyalen Austausch sportlicher Werte. Heute, wo man soviel über Rassismus spricht,
kann man doch keinen Respekt für andere entwickeln, wenn man nicht zuerst sich selbst
und die eigene Identität respektiert. Wenn Blatter die Hymnen wegnehmen will, warum
nicht auch die Länderfahnen bei den Olympischen Spielen? Man soll sich für sowas nicht
schämen. Es gibt wirklich keinen Grund, die Nationalhymnen beim Fußball außen vor
zu lassen." (ansa 05.12.05 sk)