Papst Benedikt XVI. hat die Staaten in aller Welt eindringlich dazu aufgerufen, Religionsfreiheit
zu gewährleisten. Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz erinnerte er heute von mehreren
tausend Menschen an die Erklärung des Konzils zu diesem Thema. Der Papst wörtlich:
"Die Religionsfreiheit leitet sich aus der einzigartigen Würde des Menschen ab. Unter
allen Kreaturen ist er die einzige, die eine freie und bewußte Beziehung zu ihrem
Schöpfer aufbauen kann." Der Mensch suche instinktiv nach der Wahrheit - das sei auch
sein Recht. Heute sei die Religionsfreiheit in vielen Teilen der Welt alles andere
als verwirklicht, bedauerte Benedikt. Sie werde nicht nur aus religiösen oder ideologischen
Motiven verweigert, führte er aus; in einigen Fällen werde sie zwar auf dem Papier
anerkannt, aber de facto von der Politik behindert - oder auch "subtil von einer vorherrschenden
Kultur des Agnostizismus und des Relativismus". In eineem kurzen französischen
Grußwort erinnerte Papst Benedikt an die UNO-Erklärung für die Rechte von Behinderten.
Er warb für die Integration von Behinderten in die Gesellschaft und in die Arbeitswelt,
"aber auch in die christliche Gemeinschaft". Jedes menschliche Leben verdiene Schutz,
von der Empfängnis bis zum natürlichen Ende. In seiner Muttersprache sagte der
Papst: "Im Geiste adventlicher Besinnlichkeit grüße ich die Pilger und Besucher aus
den Ländern deutscher Sprache. Viele von euch haben heute die zweite Kerze am Adventskranz
entzündet. Wir gehen auf Weihnachten zu und Gottes Gnade kommt uns entgegen. Seid
wie der heilige Johannes der Täufer mit der ganzen Kraft eures Lebens Boten und Wegbereiter
des Herrn Jesus Christus in unserer Zeit. – Von Herzen wünsche ich euch allen eine
gesegnete Adventszeit!" (rv 04.12.05 sk)