Der Leiter des päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Walter Kasper, hofft, dass die
ökumenische Debatte über den Petrusdienst weitergeht. Er setze darauf, dass diese
Debatte zu einem offeneren Kirchenbild und zu einer Vertiefung der Ökumene führe,
so Kasper jetzt auf einem Kongress. Allerdings mache er sich keine Illusionen, "der
Weg, um diesen Horizont zu klären, könnte noch sehr weit sein". Schließlich gebe es
zum Papstamt ja "unterschiedliche Sensibilitäten" in den Kirchen von West und Ost.
Eine "Wieder-Lektüre" des Unfehlbarkeitsdogmas sollte nach Ansicht des Kardinals unter
den historischen Formen, die es prägten, seine "unveränderliche Essenz" freilegen.
Dabei müsse man sich klarmachen, dass die Kirche sich bei der Verkündigung des Dogmas
"unter Belagerung" fühlte und zu einer "fast apokalyptischen Sicht der modernen Gesellschaft"
neigte. (ansa 04.12.05 sk)