Papst Benedikt XVI. hat heute bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz deutlich
den Holocaust an den Juden verurteilt. In seiner Auslegung des Klagepsalms 137 sagte
der deutsche Papst, der erste Teil dieses Psalmes habe als Hintergrund das Land des
Exils - mit den Flüssen und Kanälen, die Babylon kennzeichneten, den Ort der "deportierten
Juden": "Das ist so etwas wie eine symbolische Vorwegnahme der Vernichtungslager,
in denen das jüdische Volk - im eben hinter uns gelassenen Jahrhundert - in eine niederträchtige
Todesmaschinerie gebracht wurde, die als eine unauslöschliche Schande in der Geschichte
der Menschheit blieb." Im Hinblick auf den Welt-Aids-Tag der Vereinten Nationen,
der morgen begangen wird, richtete der Papst einen "wichtigen Appell" an die Menschheit,
wie er es selbst sagte: "Diese Initiative der Vereinten Nationen will die Aufmerksamkeit
auf die Geißel Aids wieder wecken und die internationale Gemeinschaft zu einem erneuerten
Einsatz in Prävention und solidarischem Beistand gegenüber den Betroffenen auffordern.
Die Zahlen, die in diesem Zusammenhang vorliegen, sind alarmierend! Indem sie dem
Beispiel Christi aus der Nähe folgt, hat die Kirche immer die Sorge für die Kranken
als einen integralen Bestandteil ihrer Sendung angesehen. Ich ermutige daher die vielen,
vor allem die kirchlichen Initiativen, die unternommen werden, um diese Krankheit
zu bekämpfen. Ich fühle mich den Aidskranken und ihren Familien nahe und bitte für
sie um die Hilfe und den Trost des Herrn."