2005-11-30 15:43:01

Russland: Kardinal Martino trifft Kyrill


Der Präsident des Päpstlichen Friedensrates, Kardinal Renato Raffaele Martino, hat sich gestern in Moskau mit dem orthodoxen Metropoliten Kyrill von Smolensk getroffen. Bei dem Gespräch in herzlicher Atmosphäre ging es um die religiösen, geistlichen und moralischen Werte, die beide Kirchen gemeinsam verkündigen wollen. Über die christlichen Wurzeln Europas planen der päpstliche Friedensrat und das Patriarchat von Moskau eine gemeinsame Konferenz. Kyrill leitet das Außenamt der russisch-orthodoxen Kirche, ist also eine Art „Außenminister“. Ein Treffen des Vatikan-Kardinals mit Patriarch Alexei kam allerdings nicht zustande; Alexei ließ sich aus Krankheitsgründen entschuldigen. Der katholische italienische Journalist Fulvio Scaglione weist im Interview mit Radio Vatikan darauf hin, dass Kardinal Martino nach dem vatikanischen „Außenminister“ Erzbischof Giovanni Lajolo schon der zweite Vatikan-Emissär in Moskau innerhalb weniger Wochen ist. „Diese Treffen geschehen auf hohem Niveau – da sind natürlich auch alle Vorsicht und Diplomatie auf hohem Niveau. Ich habe selber vor kurzem bei einem Gespräch mit Patriarch Alexei II. den Eindruck gewonnen, dass die orthodoxe Kirche zwar weiterhin die katholische Präsenz in Russland kritisch sieht, und das, was sie „Missionierungs- und Expansionsversuche“ in Russland nennt, und auch die Uniaten in der Ukraine; auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass es bei den Orthodoxen nachhaltige Erwartungen an Papst Benedikt XVI. gibt. Da ist ein Wille – wenn auch noch verschämt und versteckt -, endlich ein neues Kapitel aufzuschlagen.“
(rv 30.11.05 sk)







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