Papst Benedikt XVI. hat die anhaltende Gewalt in der Darfur-Region im Sudan mit scharfen
Worten verurteilt. Bei einer Audienz für den Erzbischof von Khartum, Gabriel Zubeir
Wako, würdigte er zugleich Fortschritte im Friedensprozess zwischen dem islamischen
Norden und dem animistisch-christlichen Süden des Landes und forderte die Kirche auf,
sich aktiv am Versöhnungsprozess zu beteiligen. „Der Horror der Ereignisse in Darfur
demonstriert die Notwendigkeit, dass die internationale Gemeinschaft entschiedener
für Sicherheit und die Achtung der Menschenrechte sorgt. Ich füge meine Stimme dem
Aufschrei der Leidenden hinzu und versichere, dass der Heilige Stuhl alles in seiner
Macht stehende unternehmen wird, um den Kreislauf aus Gewalt und Elend zu brechen.“ Positive
Worte fand Benedikt dennoch für den Friedensprozess, in dessen Rahmen eine Beteiligung
der Rebellen aus dem Süden an der Regierung vereinbart wurde: „Das Ende des Bürgerkrieges
und das Inkrafttreten einer neuen Verfassung haben leidenden Bevölkerung des Sudan
neue Hoffnung verliehen. Auch wenn es Rückschläge wie den tragischen Tod von John
Garang gegeben hat, ist es heute die Pflicht der Kirche, zum Prozess der nationalen
Versöhnung und zum Wiederaufbau beizutragen. Katholiken können durch interreligiösen
Dialog und nötige soziale Hilfen viel dazu beisteuern.“ (rv 28.11.05 bg)