Die Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und Israel über Rechts- und Wirtschaftsfragen
verzeichnen offenbar Fortschritte. In Jerusalem ist gestern die bilaterale Verhandlungskommission
erneut zusammengetreten, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Unterhändler
hätten dabei „wichtige Fragen“ im Zusammenhang mit dem Grundlagenvertrag von 1993
besprochen. Fortschritte hätten sie dabei vor allem zu den Ausführungsbestimmungen
über kirchliches Eigentum erzielt, berichtet die katholische Presseagentur Asianews.
Seit Jahren verhandelt der Vatikan ergebnislos mit Israel über eine Fortsetzung der
bisher geltenden Steuerfreiheit für katholische Non-Profit-Einrichtungen im Heiligen
Land. Ohne die Befreiung von dieser Steuerpflicht müssten die meisten kirchlichen
Ordenshäuser, Hospize und Krankenhäuser schließen. Vor einer Woche hatte Papst
Benedikt XVI. Israels Staatspräsidenten Mosche Katzav in Audienz empfangen. Der Vatikan
hatte bei der Gelegenheit seine Hoffnung auf die Umsetzung der bestehenden Vereinbarungen
bekundet. Katzav hatte den Papst erneut zu einem Besuch nach Israel eingeladen. Beobachter
meinen, dass die Reise erst nach einem erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen erfolgen
wird. (rv 25.11.05 gs)