2005-11-24 16:21:07

D: 30 Jahre Würzburger Synode


Offiziell heißt sie "Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland". Wegen ihres Veranstaltungsortes wird sie jedoch meist Würzburger Synode. Sie tagte im Würzburger Kiliansdom, von 1971 bis 1975 mit insgesamt acht Sitzungsperioden. Am 23. November 1975 hielt der Präsident der Synode, Kardinal Julius Döpfner, die Schlussansprache. Gestern Abend feierte die Deutsche Bischofskonferenz am Ort des Geschehens das 30-jährige Jubiläum. Der Vorsitzende Kardinal Karl Lehmann erinnerte vor allem an die Qualität des vertrauensvollen Miteinanders von Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien. Die 60-er und 70-er Jahre waren doch eine Zeit der Spannungen. Da gab es, so Lehmann
 
"aufgestaute Probleme und Grabenkämpfe. Da war schon längst ein Katalysator notwendig, wo das gelockert wird. Sowohl Konzil wie auch Synode haben das - vielleicht ein bisschen spät - aber im Grunde wirklich geschafft. Für mich ist eigentlich der Mut, die Probleme anzugehen und offen darüber zu sprechen und auch da und dort auch Konflikte anzugehen, immer noch vorbildlich."


Lehmann war zur Zeit der Synode Assistent des großen Theologen Karl Rahner. Sein Motto für eine fruchtbringende Aufarbeitung der Ereignisse und Beschlüsse: "kraftvoll-lebendige Erinnerung". Er vertraue darauf, dass die Synode "ein Weg ist, auf dem wir zusammen zur Wahrheit kommen können". Was bleibt heute zu tun?
 
"Was damals beim Konzil und bei der Synode noch nicht so offenkundig war, das ist auf der einen Seite doch die tiefe Notwendigkeit, die Gottesfrage neu anzugehen. Das Konzil spricht noch sehr selbstverständlich von Gott. Auf der anderen Seite im Blick auf die gemeinsame Synode da ist es das missionarische Bewusstsein, hinaus zu gehen an die Hecken und Zäune, Menschen anzusprechen, Sammlung und Sendung gehören zusammen und das gilt noch mehr heute."

Bei der Würzburger Synode von 1971 bis 1975 berieten erstmals alle deutschen Diözesen gemeinsam über Zukunftsfragen der Kirche. Bei den 18 Beschlüssen hatten erstmals auch Laien Stimmrecht.


An dem Gottesdienst und anschließendem Festakt in Würzburg nahmen fast alle deutschen Bischöfe teil. Sie waren zuvor am Traditionsort Kloster Himmelspforten zur Sitzung des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz versammelt gewesen.


(rv 22.11.05 bp)







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