Offiziell heißt sie "Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland".
Wegen ihres Veranstaltungsortes wird sie jedoch meist Würzburger Synode. Sie tagte
im Würzburger Kiliansdom, von 1971 bis 1975 mit insgesamt acht Sitzungsperioden. Am
23. November 1975 hielt der Präsident der Synode, Kardinal Julius Döpfner, die Schlussansprache.
Gestern Abend feierte die Deutsche Bischofskonferenz am Ort des Geschehens das 30-jährige
Jubiläum. Der Vorsitzende Kardinal Karl Lehmann erinnerte vor allem an die Qualität
des vertrauensvollen Miteinanders von Bischöfen, Priestern, Ordensleuten und Laien.
Die 60-er und 70-er Jahre waren doch eine Zeit der Spannungen. Da gab es, so Lehmann "aufgestaute
Probleme und Grabenkämpfe. Da war schon längst ein Katalysator notwendig, wo das gelockert
wird. Sowohl Konzil wie auch Synode haben das - vielleicht ein bisschen spät - aber
im Grunde wirklich geschafft. Für mich ist eigentlich der Mut, die Probleme anzugehen
und offen darüber zu sprechen und auch da und dort auch Konflikte anzugehen, immer
noch vorbildlich."
Lehmann war zur Zeit der Synode Assistent des großen
Theologen Karl Rahner. Sein Motto für eine fruchtbringende Aufarbeitung der Ereignisse
und Beschlüsse: "kraftvoll-lebendige Erinnerung". Er vertraue darauf, dass die Synode
"ein Weg ist, auf dem wir zusammen zur Wahrheit kommen können". Was bleibt heute zu
tun? "Was damals beim Konzil und bei der Synode noch nicht so offenkundig
war, das ist auf der einen Seite doch die tiefe Notwendigkeit, die Gottesfrage neu
anzugehen. Das Konzil spricht noch sehr selbstverständlich von Gott. Auf der anderen
Seite im Blick auf die gemeinsame Synode da ist es das missionarische Bewusstsein,
hinaus zu gehen an die Hecken und Zäune, Menschen anzusprechen, Sammlung und Sendung
gehören zusammen und das gilt noch mehr heute."
Bei der Würzburger Synode
von 1971 bis 1975 berieten erstmals alle deutschen Diözesen gemeinsam über Zukunftsfragen
der Kirche. Bei den 18 Beschlüssen hatten erstmals auch Laien Stimmrecht.
An
dem Gottesdienst und anschließendem Festakt in Würzburg nahmen fast alle deutschen
Bischöfe teil. Sie waren zuvor am Traditionsort Kloster Himmelspforten zur Sitzung
des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz versammelt gewesen.