Das II. Vatikanische Konzil und die Würzburger Synode müssen fortgeschrieben werden.
Das hat jetzt der Apostolische Nuntius, Erzbischof Erwin Josef Ender, betont. Beides
sei kein abgeschlossener historischer Vorgang, sondern – so Ender: „Wir leben noch
mitten im Umbruch des Zweiten Vatikanischen Konzils und deshalb ist es gut, an dessen
Aussagen weiterzurabeiten und diese in unsere Zeit hinein neu zu übersetzen.“ Ender
hatte an der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und
einem Festakt zu 40 Jahre Konzil und 30 Jahre Synode teilgenommen. In der Predigt
formulierte er einen abschließenden Appell
"Wenn ich Ihnen schließlich
noch sagen darf, was auf dem Hintergrund der Ereignisse, die wir heute würdigen, mein
dringlichster Wunsch ist, dann kann ich Ihnen Folgendes sagen: Ich wünsche mir und
ermutige alle Verantwortlichen von Herzen dazu, dass das gewachsene Vertrauen zwischen
Bischöfen, Priestern und Laien in Deutschland weiter vertieft wird. Dafür müssen wir
gemeinsam arbeiten. Dies fällt uns nicht in den Schoß, dazu müssen wir miteinander
reden, zusammen beten und manchmal auch ringen. Niemand darf sich aus diesem Miteinander
zurückziehen, es geht nur, wenn wir uns zusammensetzen, uns einander aushalten und
manchmal auch freimütig auseinandersetzen. Deshalb richte ich meinen Aufruf an alle,
dass das vertrauensvolle persönliche und organisierte Gespräch zwischen Klerus und
Laien in Deutschland weiter geht: das Gespräch zwischen Pfarrern und ihren Pfarrgemeinderäten,
das Gespräch zwischen Bischöfen und ihren Diözesanräten, das Gespräch zwischen der
Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Ich bin
fest davon überzeugt, dass dies der einzige Weg ist, der die Kirche in Deutschland
wirklich voranbringen kann. Denn nur gemeinsam sind wir Kirche, nur gemeinsam können
wir unsere je eigene Sendung erkennen und sie zu unserem gemeinsamen Wohl erfüllen.
– Amen!"