Spanien: Streit um staatliche Subventionen für Kirche
Über sechzig Prozent der Spanier sind laut einer neuen Umfrage dafür, dass die Kirche
sich selbst finanzieren sollte und dass staatliche Subventionen an sie gestrichen
werden könnten. Die Ergebnisse der Umfrage werden in einem Moment bekannt, wo in der
Öffentlichkeit über dieses Thema und über den Religionsunterricht an Schulen gestritten
wird. Eine knappe Mehrheit der Spanier wünscht sich laut Umfrage generell einen Rückgang
des Einflusses der Kirche auf die spanische Gesellschaft. Der Staat trägt derzeit
jährlich etwa 3 Milliarden Euro zur Finanzierung der spanischen Kirche bei. Er erfüllt
damit Auflagen des Konkordats mit dem Vatikan von 1979. Vizepräsidentin Maria Maria
Teresa Fernandez de la Vega hat vor einer Woche angekündigt, dass der staatliche
Beitrag sinken wird und die Kirche sich auf Selbstfinanzierung einstellen müsse. Ihre
Bemerkungen kamen nur wenige Tage nach einer Massendemonstration in Madrid, bei der
Katholiken - darunter viele Bischöfe - gegen eine Abwertung des Religionsunterrichts
protestierten. Heute machten die Bischöfe zum Auftakt ihrer Vollversammlung klar,
dass sie mit der Regierung zu einer "dauerhaften Abmachung" zum Religionsunterricht
kommen wollen. (afp 21.11.05 sk)